Trends beim Substanzkonsum von Erwachsenen in den USA: Cannabis Rekordhoch, Psychedelika steigen, Rauchen sinkt

Paracelsus

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Ein umfassender Bericht der Monitoring the Future (MTF)-Panelstudie, der Daten von 1976 bis 2023 abdeckt, hat signifikante Veränderungen im Substanzkonsum unter amerikanischen Erwachsenen im Alter von 19 bis 65 Jahren aufgedeckt. Der Bericht, der von Forschern des Instituts für Sozialforschung der Universität Michigan erstellt wurde, bietet einen tiefen Einblick in die sich entwickelnde Landschaft des Substanzkonsums in verschiedenen Altersgruppen von Erwachsenen und zeigt sowohl neue Risiken als auch vielversprechende Rückgänge auf.

Wichtigste Ergebnisse

1. Cannabiskonsum auf Rekordhoch: Der Bericht zeigt, dass der Cannabiskonsum unter jungen Erwachsenen (19-30 Jahre) den höchsten Stand seit Beginn der Datenerfassung erreicht hat. Im Jahr 2023 gaben 42,4 % der jungen Erwachsenen an, im vergangenen Jahr Cannabis konsumiert zu haben, wobei auch der tägliche Konsum auf beachtliche 10,4 % anstieg. Besonders bemerkenswert ist der Anstieg des Cannabis-Vapings, das sich seit der ersten Messung im Jahr 2017 verdoppelt hat.

2. Rückgänge beim traditionellen Rauchen: Positiv zu vermerken ist, dass das traditionelle Zigarettenrauchen unter jungen Erwachsenen drastisch zurückgegangen ist. Im Jahr 2023 gaben nur noch 8,8 % an, im letzten Monat geraucht zu haben, ein starker Rückgang gegenüber 28,8 % im Jahr 2004. Dieser Rückgang spiegelt die breiteren Bemühungen im Bereich der öffentlichen Gesundheit und die sich ändernden sozialen Normen in Bezug auf das Rauchen wider.

3. Trends beim Alkoholkonsum: Der Alkoholkonsum ist nach wie vor hoch: 64,9 % der jungen Erwachsenen gaben an, in den letzten 30 Tagen Alkohol getrunken zu haben. Der Alkoholkonsum bei Saufgelagen hat jedoch einen historischen Tiefstand erreicht: nur 27,2 % der jungen Erwachsenen haben sich in den letzten zwei Wochen so verhalten. Der tägliche Alkoholkonsum ist ebenfalls zurückgegangen und wird im Jahr 2023 nur noch von 3,6 % der jungen Erwachsenen angegeben.

4. Anstieg des Konsums von Psychedelika: Der Konsum von anderen Halluzinogenen als LSD ist deutlich angestiegen und hat die höchsten jemals verzeichneten Werte erreicht. Im Jahr 2023 gaben 8,5 % der jungen Erwachsenen an, diese Substanzen zu konsumieren, womit sich der steigende Trend der letzten zehn Jahre fortsetzt.

5. Nikotin-Dampfen: Das Dampfen von Nikotin hat ein noch nie dagewesenes Ausmaß erreicht: 25,3 % der jungen Erwachsenen haben im vergangenen Jahr Nikotin gedampft. Dies bedeutet eine Verdreifachung der Dampfraten seit 2017 und gibt Anlass zur Sorge über die langfristigen gesundheitlichen Auswirkungen dieses Trends.

6. Rückgang des Missbrauchs von verschreibungspflichtigen Medikamenten: Erfreulicherweise ist der nicht-medizinische Gebrauch von verschreibungspflichtigen Medikamenten unter jungen Erwachsenen auf einen neuen Tiefstand gefallen. Nur 7,0 % gaben an, im vergangenen Jahr missbräuchlich Drogen genommen zu haben, vor zehn Jahren waren es noch 15,6 %. Opioide, einschließlich OxyContin und Vicodin, befinden sich auf einem rekordverdächtigen Tiefstand, was einen positiven Wandel im Kampf gegen den Missbrauch verschreibungspflichtiger Medikamente signalisiert.

Implikationen und zukünftige Wege.

Die im MTF-Bericht präsentierten Daten unterstreichen den dynamischen Charakter des Substanzkonsums in den USA, wobei einige Substanzen an Beliebtheit verlieren, während andere zunehmen. Initiativen im Bereich der öffentlichen Gesundheit müssen sich weiterhin an diese Veränderungen anpassen und sich auf neu auftretende Bedrohungen wie Vaping und Psychedelika konzentrieren, während sie gleichzeitig erfolgreiche Strategien zur Verringerung des Rauchens und des Missbrauchs verschreibungspflichtiger Medikamente verstärken.

Der vollständige Bericht mit dem Titel "Monitoring the Future Panel Study Annual Report: National data on substance use among adults ages 19 to 65, 1976-2023" (Nationale Daten zum Substanzkonsum bei Erwachsenen im Alter von 19 bis 65 Jahren, 1976-2023) bietet eine detaillierte Analyse dieser Trends und ist eine wichtige Ressource für politische Entscheidungsträger, Gesundheitsdienstleister und Forscher, die den Substanzkonsum in Amerika verstehen und angehen wollen.

Wer sich eingehender mit den Ergebnissen befassen möchte, kann den vollständigen Bericht auf der Website Monitoring the Future der University of Michigan einsehen (clearnet).
 

Paracelsus

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Wenn Sie an solchen Veröffentlichungen interessiert sind, reagieren Sie bitte und hinterlassen Sie Kommentare. Dies wird ein Zeichen für mich sein, weiterzumachen.
 

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Ich habe keine Ahnung, was ich davon halten soll. Psychedelika und Marihuana sind seit kurzem legal, also nehme ich an, dass sie zunehmen werden.
 

Paracelsus

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Manche Fakten scheinen offensichtlich zu sein, bedürfen aber dennoch einer fundierten Bestätigung. Dies ist notwendig, damit sich nicht nur in den Köpfen von Menschen, die mit dem Thema vertraut sind, sondern auch in den Köpfen von normalen Menschen, Gesetzgebern usw. etwas ändert. Darüber hinaus zeigt die Studie weitere, meiner Meinung nach weniger offensichtliche und interessante Trends auf. Zum Beispiel hat sich der Nikotinkonsum völlig verändert.
 

miner21

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Die Sache mit dem Nikotin war interessant. Ich führe das auf die Tatsache zurück, dass es sich nicht mehr um Tabak, sondern um Vape-Beutel usw. handelt. Ein Teil davon ist, dass es nicht nach Rauch riecht und eine Art Modeerscheinung ist. Es könnte auch gesünder sein, aber ich habe noch nichts gesehen, was das bestätigt.
 

Paracelsus

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Ja, es handelt sich definitiv um eine Modeerscheinung oder einen Trend, der bereits in vollem Gange ist, insbesondere bei jungen Menschen. Was die Auswirkungen auf die Gesundheit betrifft, so habe ich mich mit diesem Thema nicht eingehend befasst, aber ich sehe zunehmend verschiedene alarmierende Veröffentlichungen im Zusammenhang mit dem Dampfen.
 
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