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MDMA und Marihuana
MDMA (3,4-Methylendioxymethamphetamin), gemeinhin als Ecstasy oder Molly bekannt, wirkt durch die Beeinflussung der Neurotransmitter im Gehirn, was zu den charakteristischen Auswirkungen auf Stimmung, Wahrnehmung und Energie führt.
Die tiefgreifendsten Wirkungen von MDMA sind weitgehend auf seine Wirkung auf das Serotonin-System zurückzuführen. Serotonin ist ein Neurotransmitter, der mit Stimmungsregulierung, Empathie und Wohlbefinden in Verbindung gebracht wird. MDMA bewirkt eine massive Freisetzung von Serotonin aus den Nervenzellen im Gehirn, was zu den stimmungsaufhellenden Effekten der Droge beiträgt, einschließlich Glücksgefühlen, emotionaler Wärme und Empathie gegenüber anderen. Darüber hinaus hemmt MDMA die Wiederaufnahme von Serotonin, so dass es länger im synaptischen Spalt (dem Raum zwischen den Neuronen) verbleiben kann, was seine Wirkung verstärkt.
Die Freisetzung von Serotonin ist zwar ein Hauptmechanismus von MDMA, aber es erhöht auch den Dopamin- und Noradrenalinspiegel. Dopamin spielt eine Schlüsselrolle im Belohnungssystem des Gehirns und wirkt sich auf Lust, Motivation und Energie aus. Die verstärkte Ausschüttung von Dopamin unter dem Einfluss von MDMA trägt zu den euphorisierenden und stimulierenden Wirkungen der Droge bei.
Noradrenalin wirkt sich auf die Herzfrequenz und den Blutdruck aus, die während des MDMA-Konsums erhöht sind, was zu mehr Energie und Wachsamkeit beiträgt. Diese Wirkungen können jedoch auch zu einigen der mit MDMA verbundenen unerwünschten körperlichen Reaktionen führen, wie z. B. erhöhte Herzfrequenz, hoher Blutdruck und das Risiko von Dehydrierung und Hyperthermie.
MDMA hat nachweislich weitere Auswirkungen auf das Gehirn, darunter:
- Hemmung des Enzyms Monoaminoxidase A (MAO-A), das Serotonin, Dopamin und Noradrenalin abbaut, wodurch sich deren Spiegel weiter erhöht.
- Indirekte Auswirkungen auf das Hormon Oxytocin, das zu den bei MDMA-Konsumenten beobachteten Gefühlen von Nähe und sozialer Bindung beitragen kann.
- Modulation der Stressreaktion des Gehirns, die die Wahrnehmung von emotionalen und körperlichen Schmerzen beeinflussen kann.
Darüber hinaus können die akuten Auswirkungen von MDMA wie Hyperthermie, Dehydrierung und Elektrolytstörungen zu schweren gesundheitlichen Komplikationen führen, die in seltenen Fällen auch tödlich enden können. Das Abklingen der Wirkung von MDMA, wenn der Serotoninspiegel sinkt, kann in den Tagen nach dem Konsum auch zu Depressionen und Angstzuständen führen.
Marihuana, das aus der Cannabis sativa- oder Cannabis indica-Pflanze gewonnen wird, enthält mehrere psychoaktive Verbindungen, von denen Delta-9-Tetrahydrocannabinol (THC) die auffälligste ist und hauptsächlich für die psychoaktive Wirkung verantwortlich ist. Cannabidiol (CBD) ist ein weiterer wichtiger Bestandteil, der für seine potenziellen therapeutischen Wirkungen bekannt ist, ohne einen Rausch zu verursachen. Die Wirkungen von Marihuana auf das Gehirn und den Körper sind komplex und betreffen mehrere molekulare Wege und biologische Systeme.
Der wichtigste Mechanismus, über den Marihuana seine Wirkung entfaltet, ist die Interaktion mit dem körpereigenen Endocannabinoid-System (ECS). Das ECS spielt eine entscheidende Rolle bei der Regulierung verschiedener physiologischer und kognitiver Prozesse, darunter Appetit, Schmerzempfinden, Stimmung und Gedächtnis. Es besteht aus Cannabinoidrezeptoren (CB1 und CB2), endogenen Cannabinoiden (Endocannabinoiden) und Enzymen, die für die Synthese und den Abbau von Endocannabinoiden verantwortlich sind.
- CB1-Rezeptoren: Diese sind vor allem im Gehirn und im zentralen Nervensystem, aber auch in einigen peripheren Geweben zu finden. THC bindet an CB1-Rezeptoren und ahmt die Wirkung von Endocannabinoiden nach. Diese Wechselwirkung beeinflusst die Freisetzung von Neurotransmittern im Gehirn und führt zu den psychoaktiven Wirkungen von Marihuana, wie Euphorie, veränderte Wahrnehmung und gesteigerter Appetit.
- CB2-Rezeptoren: Diese befinden sich hauptsächlich im Immunsystem und in peripheren Organen. THC kann sich zwar auch an CB2-Rezeptoren binden, die psychoaktiven Wirkungen werden jedoch in erster Linie durch CB1 hervorgerufen. Die Aktivierung der CB2-Rezeptoren wird eher mit entzündungshemmenden und immunmodulierenden Wirkungen in Verbindung gebracht.
Durch die Bindung an Cannabinoidrezeptoren, insbesondere an CB1-Rezeptoren im Gehirn, kann THC die Freisetzung verschiedener Neurotransmitter, darunter Dopamin, GABA (Gamma-Aminobuttersäure) und Glutamat, modulieren. Diese Modulation kann zu folgenden Effekten führen:
- Erhöhte Dopaminausschüttung, die zu den euphorischen und angenehmen Empfindungen beiträgt, die mit dem Konsum von Marihuana verbunden sind.
- Hemmung der Freisetzung von GABA, einem Neurotransmitter, der normalerweise als Bremse der Neurotransmission wirkt. Seine Hemmung kann zu einer erhöhten neuronalen Aktivität und den psychoaktiven Wirkungen von THC führen.
- Veränderung des Glutamatspiegels, was sich auf Lernen, Gedächtnis und Plastizität des Gehirns auswirkt.
Wenn MDMA und Marihuana zusammen konsumiert werden, kann die Wechselwirkung zwischen diesen Substanzen aufgrund ihrer unterschiedlichen Wirkmechanismen komplex sein:
- Synergistische Effekte: Einige Konsumenten berichten, dass Marihuana die euphorisierenden und empathogenen Wirkungen von MDMA verstärken kann, möglicherweise durch eine Verbesserung der Stimmung und der Sinneswahrnehmung durch die kombinierte Wirkung auf Serotonin- und Cannabinoidrezeptoren.
- Modulation von Nebenwirkungen: Marihuana könnte dazu beitragen, einige der mit dem MDMA-Konsum verbundenen unerwünschten Wirkungen wie Übelkeit, Angstzustände und die Comedown-Phase abzumildern, indem es Entspannung hervorruft und Ängste reduziert.
- Erhöhtes Neurotoxizitätsrisiko: Der gleichzeitige Konsum könnte die potenziell neurotoxischen Wirkungen von MDMA verstärken, da Marihuana nachweislich die kognitiven Funktionen beeinträchtigt und bei starkem Konsum zu kognitiven Defiziten beitragen könnte.
- Verbesserte sensorische und emotionale Erfahrungen, indem die empathogenen Wirkungen von MDMA mit den sensorisch verstärkenden Eigenschaften von Marihuana kombiniert werden.
- Verringerung der negativen Nebenwirkungen von MDMA, wie z. B. Angstzustände und Unbehagen während des Comedowns.
- Erhöhte kognitive Beeinträchtigung: Beide Substanzen können die kognitiven Funktionen beeinträchtigen; ihr kombinierter Konsum kann diesen Effekt noch verstärken.
- Verschlimmerung von psychischen Problemen: Bei Personen mit psychischen Erkrankungen oder einer entsprechenden Veranlagung kann es zu einer Verschlimmerung der Symptome kommen. Es besteht die Gefahr, dass sich psychotische Zustände manifestieren.
- Erhöhte kardiale Belastung: Sowohl MDMA als auch Cannabis können die Herzfrequenz erhöhen, was zu einer erhöhten kardialen Belastung führen kann.
- Dehydrierung und Hyperthermie: Die stimulierende Wirkung von MDMA kann zu Dehydrierung und Hyperthermie führen, was möglicherweise übersehen wird, wenn der Konsument unter der sedierenden Wirkung von Cannabis leidet.


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